Gleich zwei große Fernsehsender haben kürzlich über ein System berichtet, welches wir gemeinsam mit der ball-b GmbH entwickelt haben.
Unser Monitoring-System ist die perfekte Ergänzung zu der sogenannten ToxProtect von ball-b, einer wasserdichten Köderbox zur Rattenbekämpfung, die in Kanalisationen in ganz Deutschland eingesetzt wird. Die Box hat einen Aufsatz, welcher durch Sensoren Daten sammelt, beispielsweise wie viele Ratten die Box besucht haben. Von Mitarbeitern der Stadt werden diese Daten durch einen von uns programmierten Reader ausgelesen und an einen unserer Server geschickt, ohne dass jemand in den Schacht klettern muss. Auf der Weboberfläche auf Basis unseres CORTEX Frameworks können diese und noch viele weitere Daten eingesehen und zentral überwacht werden, alles auf einen Blick. Somit kann die Rattenbekämpfung durch die CORTEX media optimal gesteuert werden während die Umwelt geschont wird.
Der Rattenfänger von Hameln war also gestern, wohingegen heute hochmodern und sicher gegen die Überpopulation in unseren Kanalisationen vorgegangen wird.
Statistisch gesehen kommen wir in Deutschland auf ungefähr vier Ratten pro Einwohner, also insgesamt 350 Millionen. Da die Tiere Überträger von zahlreichen Krankheiten sind, muss deren Population eingedämmt werden. Die bisherigen Bekämpfungsmaßnahmen hatten zur Folge, dass unser Wasser durch Rattengifte verunreinigt wurde, die selbst im Klärwerk nicht abgebaut werden können. Neben der Umweltverschmutzung können andere Tiere, die Ratten jagen, vergiftet werden, beispielsweise Katzen oder Hunde. Höchste Zeit also, dass sich der Gesetzgeber in den letzten Jahren dazu entschied, das Regelwerk zu überarbeiten. Sowohl im nationalen Recht (WHG, ChemG, GefStoffV) als auch auf europäischer Ebene (Biozid-Verordnung Nr. 528/2012) wurden die Gesetze verschärft. So verbietet beispielsweise das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) mittlerweile jede Verschmutzung und fordert fortschrittliche Technik, um schadhafte Emissionen in die Umwelt zu vermeiden.
Dem Geschäftsführer der ball-b GmbH & Co. KG, Jürgen Buchstaller, waren die Nachteile der bisherigen Methode schon lange bewusst, weshalb das Unternehmen bereits weit vor der neuen Gesetzgebung begann, eine sogenannte ToxProtect-Box mit patentiertem Hochwasserschutz zu entwickeln. Ihre Funktionsweise ist so einfach wie genial und wird in folgendem Video erläutert:
Lockköder sowie Giftköder können durch diese Lösung nicht mehr ins Wasser gelangen, erfüllen ihren Zweck aber nach wie vor. Mit diesem innovativen Produkt ist ball-b unumstrittener Marktführer und fördert den Umweltgedanken bei den Anwendern.
Doch wie überwacht man, wie viele Ratten die Box besucht haben? Woher weiß man, wann der Köder getauscht werden muss? Auch an diese Fragen wurde gedacht, weshalb sich auf jeder ToxProtect eine sogenannte eBox befindet. In dieser Box befindet sich eine Batterie, eine Platine mit DECT-Funkmodul sowie ein Bewegungssensor. Ständig sammelt die Platine anfallende Daten, wie die Anzahl der Rattenbesuche oder den Batteriestand. Und hier kommt die CORTEX media GmbH zum Einsatz. Durch ein Auslesegerät, den Reader, können diese Daten in eine eigens dafür entwickelte App übertragen werden, welche die Daten wiederum an den Server schickt. Hierzu muss niemand mehr in einen Kanal steigen, denn der eingebaute Funkstandard DECT (Digital Enhanced Cordless Telecommunications) kann Daten sogar bis tief in den Schacht durch Beton senden und empfangen.
Das tatsächliche Datenmanagement mit Auswertung beginnt nach der Datensammlung. Hierfür haben wir eine Webapplication auf Basis unseres CORTEX Frameworks entwickelt. Die Plattform bietet ein Monitoring von A bis Z, also von der vollumfänglichen Dokumentation, über die Visualisierung bis hin zur Auswertung der gesammelten Daten, um jederzeit alle Variablen im Blick zu haben. So weiß man beispielsweise immer, wie viel Rattengift im Umlauf ist, wie viele Ratten sich an welchem Standort befinden und an welchen Stellen die Bekämpfung bereits erfolgreich war. Hierdurch wird bei der gezielten Rattenbekämpfung nicht nur die Umwelt geschont, sondern auf Dauer auch der Geldbeutel der Städte und Kommunen, wie man am Beispiel der Gemeinde Lörrach sieht. Früher wurden rund 900 kg Rattengift pro Jahr eingesetzt, ohne ein vergleichbares Monitoringsystem und mit Verunreinigungen des Wassers. Durch die mittlerweile circa 60 eingebauten ToxProtect-Boxen konnte die eingesetzte Giftmenge auf unter 10% des ursprünglichen Wertes reduziert werden. Derzeit liegt die Ersparnis bei allen Anwendern des ball-b-Konzepts bei mindestens 25 Tonnen Ködergifte pro Jahr.
Weitere Funktionen der Webapplication sind beispielsweise tägliche Zusammenfassungen per E-Mail, wodurch der Kunde bzw. die Kommune auf einen Blick sieht, was sich wo getan hat, sowie ein Shop, in dem weitere Boxen inklusive Ausstattungen bestellt werden können. In Zukunft sollen die Boxen außerdem automatisch per NB-IoT oder LoRaWAN ausgelesen werden können, ohne dass dies ein Mitarbeiter vor Ort manuell tun muss.
Das sagt Buchstaller zur Partnerschaft mit der CORTEX media: „Wichtigste Voraussetzung für uns war Vertrauen bei allen Projektpartnern, so auch bei CORTEX media. Dieses Vertrauen wurde durch Ehrlichkeit und Fachkompetenz belohnt. Die ersten beauftragten Leistungen wurden uns zum Test im Juni 2018 übergeben und wir konnten bereits 2 Monate später mit einem sehr stabilen System arbeiten. Mit CORTEX media haben wir einen Partner gefunden, der sich bereits vor Projektstart tief in die Materie einarbeitet und darauf basierend seine Angebote ausarbeitet. Angebote, Zusagen und Leistung wurden immer eingehalten, mit kurzen Worten, Projekte werden fundiert entwickelt und durchgeführt.“
Seit August 2018 sind die ToxProtect-Boxen mit unserem Monitoringsystem im Einsatz und wir sind sehr froh, mit einem so innovativen Unternehmen arbeiten zu dürfen. Wir blicken auf eine hervorragende, langjährige Zusammenarbeit.